Burkart, Erika, 1922-2010

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Erika Burkart ist eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des deutschsprachigen Raumes, sie hat die Lyrik und die lyrisch geprägte Literatur der vergangenen 40 Jahre massgeblich mitgeprägt und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine ihrer wichtigsten Repräsentanten. Die Spannung zwischen Geborgenheit und Entwurzelung prägt ihre künstlerische Existenz, die für sie im wesentlichen zwischen zwei Polen angesiedelt ist: die Kindheit im Aebtehaus Kapf, wo der Vater, einst Grosswildjäger im Gran Chaco, die Gaststube betreut, während die Mutter ihre Töchter ins Reich der Sagen einführt.Ihr sind eine ganze Reihe von Gedichtbänden und Prosawerken zu verdanken, deren literarischer Kosmos auf Natur und Landschaft konzentriert ist. Der Natur- und Landschaftsraum erschöpft sich bei Erika Burkart aber nicht in sich selbst, sondern erhält Symbolcharakter, indem die Autorin vor diesem Hintergrund die wichtigen Fragen ihrer dichterischen Existenz ausleuchtet: Mythos der Kindheit und Vertreibung aus diesem Paradies, Entfremdung des Menschen von sich selbst sowie von Natur und Kosmos, Liebe, Tod und Trauer, geistige Welt als zentraler menschlicher Erlebnisraum, Möglichkeiten und Grenzen der Sprache gehören u.a. zu den Themenkreisen, die sie immer neu in überzeugende sprachliche Bilder zu formen versteht.

Mit den frühen Gedichtbänden ("Der dunkle Vogel", 1953; "Sterngefährten", 1955; "Geist der Fluren", 1958; "Bann und Flug", 1956; "Gerettete Erde", 1950) legt Erika Burkart, die zuvor als Lehrerin tätig war, die Grundsteine ihrer Welt. In der Landschaft, ihren Bäumen und Mooren, im Firmament mit seinen Sternen entdeckt sie die mythische Vorzeit und zugleich eine Spiegelung des eigenen Seelenraumes. Aber eine Harmonie ist kaum mehr möglich, es wächst die Einsicht in den Abstand zwischen Mensch und Natur. Das Leiden der Menschen, "abgeschnitten von der Engelswurzel" zu leben, ist Thema der Romane "Moräne" (1970) und "Rufweite" (1975). Auch der Roman "Der Weg zu den Schafen" (1979) ist eine Aufzeichnung der Verluste: "Wir leben auf einem missbrauchten Stern." Trotz des grausamen Wissens eröffnen sich Räume der Utopie; im Gedichtband "Sternbild des Kindes" (1984) beginnt eine neue Erde, auf der sich die Gegensätze versöhnen. Neue Wege hat die Autorin mit ihrem tagebuchartigen Text "Grundwasserstrom" (2000) beschritten.

From the description of [Archiv Erika Burkart. 1953-2002] [Ms.]. (Swiss National Library). WorldCat record id: 122692238

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creatorOf Burkart, Erika. [Archiv Erika Burkart. 1953-2002] [Ms.]. Swiss National Library, Schweizerische Nationalbibliothek
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Place Name Admin Code Country
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Birth 1922-02-08

Death 2010-04-14

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German

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